Eine Bank für Frauenmilch
Die Interregionale Blutspende SRK (IRB) hat gemeinsam mit dem Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV) und mit Unterstützung des Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Waadt die erste Frauenmilchbank in der Westschweiz entwickelt. Das Projekt basiert auf einem in der Schweiz neuartigen, fairen, sicheren und nachhaltigen Modell und wird 2022 realisiert.
In gewissen Situationen, z. B. wenn früh- oder neugeborene Babys hospitalisiert werden müssen, ist Stillen schwierig und mitunter unmöglich. Durch eine Ernährung mit der Milch von Spenderinnen lassen sich die Komplikationen der verschiedenen Krankheiten, an denen Neu- oder Frühgeborene leiden können, verringern. Die IRB stellt bei diesem Projekt ihr Know-how bezüglich Verarbeitung, Rückverfolgbarkeit, Lagerung und Logistik von körpereigenen Flüssigkeiten zur Verfügung. Die Frauenmilch wird gesammelt und anschliessend von der IRB transportiert, pasteurisiert, mikrobiologisch analysiert und gelagert. Auch die lückenlose Dokumentation dieser Prozesse ist Aufgabe der IRB.
Die Zusammenarbeit zwischen dem CHUV und der IRB ist ein innovatives Projekt, bei dem die beiden Partner ihre jeweilige Expertise einbringen. Die Milchbank mit dem Namen «Laktarium des CHUV» wird 2022 eröffnet.
Zelltherapien
Im letzten Jahr hat die IRB für das CHUV die Entnahme durch Leukapherese und die Zellpräparation für CAR-T-Zell-Therapien (T-Zellen mit chimärem Antigenrezeptor) und TIL-Therapien (tumorinfiltrierende Lymphozyten) durchgeführt. Diese Tätigkeit hat im Jahr 2021 signifikant zugenommen (siehe Kennzahlen). Die Entnahme und die Präparation (z. B. Kryokonservierung und Lagerung) dieser Zellen sind wichtige und unentbehrliche Schritte für die Behandlung der Patientinnen und Patienten. Diese innovativen Immuntherapien liefern vielversprechende Ergebnisse und ihre Zahl wird voraussichtlich in den nächsten Jahren weiterhin ansteigen.