Bericht der Geschäftsführerin

Probleme in Chancen umwandeln

Das Leben in Ungewissheit und das ständige Anpassen an neue Gegebenheiten waren Teil unseres Alltags. Wir waren stets bestrebt, allen Patientinnen und Patienten das geeignete Blutprodukt zum richtigen Zeitpunkt zukommen zu lassen. Während dieser Pandemie war dies jedoch schwieriger zu bewerkstelligen; es konnte auch kein Rückgang des Bedarfs an Blutprodukten festgestellt werden.

Die Ereignisse des Jahres 2021 bei der Interregionalen Blutspende SRK (IRB) lassen sich mit einigen Schlüsselzahlen beschreiben, die Sie in diesem Jahresbericht weiter ausgeführt finden:

65 abgesagte Blutspendeaktionen aufgrund der Pandemie
Wir waren gezwungen, Lösungen zu finden und uns neu zu organisieren, um die fehlenden 5000 Blutentnahmen zu kompensieren. Diese wirklich grosse Herausforderung konnten wir dank der Hilfe verschiedener externer Partner, wie Museen und Sportvereine, erfolgreich bewältigen.

2100 zusätzlich gelieferte Thrombozytenkonzentrate im Jahr 2021 (11’140 Produkte im Budget vorgesehen)
Der Verbrauch an Thrombozytenkonzentraten überstieg Woche für Woche unsere Erwartungen. Während des Jahres 2021 mussten wir 2100 zusätzliche Produkte vorbereiten, das heisst 40 Thrombozytenkonzentrate mehr in jeder Woche.

In den Monaten Mai, Juni, November und Dezember fehlten uns jede Woche 200 Vollblutentnahmen.
Unsere Teams haben sich der Situation angepasst. Wir haben uns neu organisiert und Spendenaufrufe gestartet. Wir konnten uns aber auch auf die Blutspendedienste anderer Regionen verlassen, die uns trotz ihrer eigenen schwierigen Lage in diesen harten Wochen unterstützten.

Die Ziele, die uns der Verwaltungsrat gesetzt hatte, konnten wir trotz der Unsicherheiten der vergangenen zwei Jahre erreichen und uns in Richtung «IRB Plus» weiterentwickeln. Wir haben unsere Tätigkeitsbereiche ausgebaut und Projekte entwickelt, die unseren Kompetenzen im Bereich des Blutspendewesens entsprechen, auch wenn die Versorgung mit labilen Blutprodukten weiterhin unser Hauptgeschäft und unsere Priorität bleibt.

Wir arbeiten an weiteren Innovationen; darüber hinaus beteiligen wir uns am CHUV an einem Projekt zur Einrichtung einer Frauenmilchbank. Für das CHUV übernehmen wir im Rahmen innovativer Therapien auch die Entnahme von Stammzellen. Unsere Labordiagnostikteams haben rund um die Uhr PCR-Tests ausgewertet und parallel dazu weiterhin Spezialanalysen entwickelt. Sie haben intern oder mit anderen Partnern verschiedene immunhämatologische Untersuchungen zu Infektionsmarkern und dem SARS-CoV-2-Virus durchgeführt.

Im Verlauf des Jahres 2021 wurden in der Organisation der IRB verschiedene Änderungen vorgenommen. Weitere Details finden Sie hier. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Mitarbeitenden der IRB, bei allen Samaritervereinen und Freiwilligen für ihr Engagement für unsere Sache bedanken. Meinen herzlichen Dank richte ich auch an alle Teams in den Krankenhäusern, die sich an unsere Möglichkeiten anpassen mussten. Vor allem möchte ich unseren Spenderinnen und Spendern danken, die wir unermüdlich um Unterstützung gebeten haben. Es liegt mir aber auch am Herzen, das grosse Engagement der Mitglieder unseres Verwaltungsrats für uns hervorzuheben, die uns bei der Weiterentwicklung der IRB unterstützen.

Dieser schwierigen Lage Herr zu werden und weiterhin innovativ zu arbeiten, war nur möglich, weil jeder und jede Einzelne sich engagierte und bereit war, Probleme in Chancen umzuwandeln.

Joëlle Vuignier, Geschäftsführerin

IN KÜRZE

9285 Neuspender:innen

72962 Laboraufträge Patientendiagnostik

91503 Vollblutspenden